Die Bürgergemeinschaft Untermühl- und Dornwaldsiedlung e.V. zeigt auf einem Spaziergang durch ihr Stadtviertel, wie man mit erneuerbaren Energien Wärme und Strom erzeugen und damit ganz nebenbei Klima und Geldbeutel schonen kann.


 
Vorbilder für Photovoltaik und E-Mobilität

Dienstag, 24. Januar, 16 Uhr, 4 Grad, klirrende Kälte, bedeckter Himmel – die Voraussetzungen für eine Outdoor-Veranstaltung zum Thema Sonnenenergie könnten besser sein. Dick eingepackt mit Daunenjacke, Winterstiefeln und Pudelmütze machen sich die beiden KEK-Beraterinnen mit der Straßenbahn auf den Weg vom KEK-Beratungszentrum zur Untermühlsiedlung am westlichen Eingang des Durlacher Bahnhofs. Gespannt warten sie auf Frau Haug, die Vorsitzende der Bürgergemeinschaft Untermühl- und Dornwaldsiedlung e.V., die die Veranstaltung für ihre Nachbarinnen und Nachbarn initiiert und organisiert hat. Pünktlich trudeln die 20 Angemeldeten und die Pressevertreterinnen ein.

Frau Haug erfuhr bei der Jahresversammlung der Karlsruher Bürgervereine im November 2022 von den Angeboten der KEK. Hier entstand die Idee von Familie Haug, selbst Solar-Pioniere: Engagierte Vorbilder aus ihrer Siedlung sollen Mitmenschen für rneuerbare Energien und Klimaschutz begeistern. Gesagt, getan. Schnell überzeugt sie Gleichgesinnte, von ihren Erfahrungen mit Photovoltaik und Solarthermie zu berichten und organisiert in wenigen Tagen gemeinsam mit der KEK den Spaziergang durch ihr Stadtviertel.

Mit vielen Fragen im Gepäck macht sich die Gruppe zur ersten Station auf. Herr Walz hat erst kürzlich seine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach installiert. Er berichtet von der Angebotseinholung noch vor der Energiekrise zu günstigen Konditionen, von der Wartezeit bis zur Installation und den ersten Erfahrungen im Winter. Noch stehen ihm die sonnenreichen Monate und der Anschluss ans Netz bevor. Trotzdem erzählt er mit leuchtenden Augen von den Kilowattstunden, die seine Anlage selbst bei bewölkten, kalten Tagen wie heute über eine App zählt. 

KEK-Beraterinnen beantworteten Fragen

Muss ich die Solarmodule regelmäßig reinigen? Wieviel wiegen die Module? Mit welcher Leistung rechnet er bei perfekten Bedingungen? Und wofür nutzt er den selbst produzierten Strom? Diese und viele weitere Fragen beantworten Herr Walz und die Photovoltaik-Expertin Karina Romanowski. „Auf einen Speicher habe ich verzichtet. Dafür werde ich die Wasch- und Spülmaschine um die Mittagszeit anstellen – wenn die Sonne scheint!“, so Herr Walz. Außerdem überlegt er ein E-Auto anzuschaffen, wenn sein Verbrenner ausgedient hat. So kann er einen Großteil des Sonnenstroms selbst verbrauchen, statt zu niedrigen Beträgen ins Netz einzuspeisen: „Das lohnt sich!“. Das kann Kristine Simonis, Mobilitätsberaterin bei der KEK, bestätigen und beantwortet Fragen zu Wallbox, bidirektionalem Laden und Fördermöglichkeiten. Von Letzteren hat auch Herr Haug profitiert. Er hat den Klimabonus der Stadt Karlsruhe in Anspruch genommen und so 2.500 Euro gespart.

Nach einer weiteren, kleineren Photovoltaikanlage sammelt sich die Gruppe im Hof von Familie Haug. Auf dem Garagendach sind zwei große Solarmodule zur Warmwassererzeugung installiert. Schon viele Jahre wird das Warmwasser in dem Mehrfamilienhaus von der Sonne erwärmt. „Damit bleibt die Heizung von April bis Oktober aus!“. Dasselbe berichtet Irmgard Frank, die schon vor vielen Jahren eine Solarthermie-Anlage an der Fassade installieren ließ. Sie hofft, wie alle anderen Vorbilder auf reichlich Nachahmerinnen und Nachahmer: „Alle sollten ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten!“

Nach einer guten Stunde endet unser Rundgang mit einer letzten Fragerunde zum Thema Balkon-Photovoltaik, Kombinationsmöglichkeiten von Wärmepumpe und Photovoltaik sowie den Auflagen und technischen Möglichkeiten für Photovoltaikanlagen beim Denkmalschutz.

Unser Fazit

Trotz Kälte ein rundum gelungener und sehr informativer Rundgang zum Thema Sonnenenergie!

An dieser Stelle sagen wir ein herzliches Dankeschön an

  • Frau Haug, für die Initiative und perfekte Organisation.
  • alle engagierten Vorbilder, die bereitwillig Einblicke in ihre Erfahrungen gegeben haben.
  • die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Spaziergang und den guten Austausch.

Die nächsten Spaziergänge „Photovoltaik und E-Mobilität gemeinsam denken“ sind für Frühjahr 2023 geplant. Informationen und Anmeldung in Kürze hier: www.kek-karlsruhe.de/veranstaltungen/

Bis dahin nutzen Sie unsere kostenfreien Beratungsangebote unter www.kek-karlsruhe.de/terminvereinbarung/

Wenn auch Sie Interesse haben einen Spaziergang zum Thema Photovoltaik, nachhaltige Mobilität oder Gebäudesanierung durch ihr Quartier anzubieten, kommen Sie auf uns zu. Wir freuen uns auf Sie!