Bis Februar führte die Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur (KEK) an kalten Tagen zahlreiche kostenfreie Thermografie-Messungen in den Karlsruher EnergieQuartieren durch. Energieberater Dr. Bernd Gewiese gibt Einblicke in die Durchführung der Gebäudethermografie und erklärt, welche Erkenntnisse aus den Messungen für die Sanierungsplanung gewonnen werden.


 
Wie funktioniert die Gebäudethermografie?

Mit einer Thermografie-Kamera werden die Wärmestrahlen einer Oberfläche erfasst, gemessen und als sichtbares Bild dargestellt. Warme Oberflächen erscheinen auf dem Bild in den Farben Rot bis Weiß und deuten auf Schwachstellen an der Gebäudehülle hin. Solche Schwachstellen sind typischerweise Wärmebrücken wie Balkone, Heizungsnischen oder Rollladenkästen.

Wann können Thermografie-Messungen durchgeführt werden?

Für die Messungen benötigt man eine Temperaturdifferenz zwischen beheiztem Wohnraum und Außentemperatur von mehr als 15 Grad. Je höher die Temperaturdifferenz, desto aussagekräftiger ist das Bild. Außerdem kann reflektierte Strahlung vom Himmel oder der Sonne das Bild verfälschen. Die besten Bedingungen für aussagekräftige Wärmebilder hat man daher in den frühen Morgenstunden bei Temperaturen um null Grad Celsius. 

Welche Erkenntnisse gewinnen die Gebäudeeigentümer*innen aus der Gebäudethermografie?

Die meisten Menschen kennen die Wärmebrücken und Schwachstellen der Gebäudehülle bereits recht gut. Mithilfe des Thermografie-Bildes wird dies nur noch einmal bildlich bestätigt. Die Schwachstellen in Wort (Kurzbericht) und Bild (Thermografie-Bilder) vorliegen zu haben erhöht zudem oft die Bereitschaft zur Gebäudesanierung. Es gibt aber auch immer wieder Fälle, bei denen Wärmebrücken entdeckt werden, die zuvor gar nicht bekannt waren.

Wie geht es nach der Thermografie-Messung weiter?

Die Gebäudeeigentümer*innen erhalten einen Kurzbericht mit den Ergebnissen der Messung. Bei Bedarf gibt es eine Beratung, bei der noch einmal näher auf die Schwachstellen an der Gebäudehülle eingegangen wird und Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie diese durch Sanierungsmaßnahmen beseitigt werden können.

Wie kommt man an Thermografie-Aufnahmen?

Die KEK bietet kostenfreie, einfache Thermografie-Aufnahmen nur in den laufenden Karlsruher EnergieQuartieren an. Außerhalb der EnergieQuartiere und für ausführliche thermografische Untersuchungen eines Gebäudes helfen freie Energieberater*innen weiter.

 

50°C heißer Nachtspeicherheizkörper hinter A) einer ungedämmten Betonwand, die gedämmt werden sollte (Bild oben) und B) hinter einer Dreifachverglasung, die besser dämmt als die Betonwand. (Quelle: KEK)
 
Angebote der KEK

Zu Gebäudesanierung, Heizungstausch und Erneuerbare Energien berät die Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur (KEK) kostenfrei und neutral: weitere Informationen und  Terminvereinbarung.

Außerdem finden regelmäßig Online-Vorträge zu den oben genannten Themen statt. 
Für April gibt es zum Beispiel eine Spezial-Serie zum Thema Heizen. Die nächsten Termine und Anmeldemöglichkeiten finden Sie in unserem Veranstaltungskalender.

Im Online-Vortrag am 07. Dezember informiert die Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur (KEK) darüber, wie die Gebäudethermografie Schwachstellen an der Gebäudehülle aufdecken kann.


Spezial-Vortrag im Dezember

Ist ein Gebäude undicht oder schlecht gedämmt, entweicht warme Luft und damit Heizenergie (und  bares Geld) nach außen. Eine Möglichkeit, diese Schwachstellen an der Gebäudehülle aufzudecken, ist die Thermografie. Typischerweise entweicht die wertvolle Heizenergie an Wärmebrücken wie Balkonen, Heizungsnischen oder Rollladenkästen. Die Thermografie macht mithilfe eines Wärmebildes die Energielecks sichtbar und gibt wichtige Hinweise für die weitere Sanierungsplanung. KEK-Energieberater Dr. Bernd Gewiese erklärt bei diesem Online-Vortrag, wie die Thermografie-Methode funktioniert und welche Gründe für eine solche Analyse sprechen.  

Datum und Uhrzeit:

Der kostenfreie Vortrag findet am Mittwoch, 07.12.2022 von 17 bis 18 Uhr via Zoom statt.

Anmeldung und weitere Informationen:

Hier finden Sie weitere Informationen und Hinweise zur Anmeldung.