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Ansicht auf einem Heizkessel, gelegen in einem Keller.
© Shutterstock/Daniel Beckemeier

Wie teuer Heizen mit Öl und Gas künftig wird – und was man dagegen tun kann

Wer mit Öl oder Erdgas heizt, muss künftig tiefer in die Tasche greifen. Der Grund ist die steigende CO₂-Bepreisung. Seit 1. Januar zahlen Nutzer 55 Euro für den Ausstoß einer Tonne Kohlendioxid. Das ist ein Anstieg um zehn Euro pro Tonne gegenüber 2024. Die CO₂-Abgabe steigt 2026 auf bis zu 65 Euro pro Tonne. 2027 greift dann der EU-weite Emissionshandel ETS 2. Im Jahr 2040 könnten die Zusatzkosten dann bei 275 Euro pro Tonne liegen, so das Umweltbundesamt in einer Modellrechnung. Wer jetzt noch fossile Brennstoffe nutzt, sollte sich daher frühzeitig um eine energetische Modernisierung kümmern. Für solche Maßnahmen ist eine staatliche Förderung möglich.

CO₂-Bepreisung bei Öl- und Gasheizungen

Die CO₂-Bepreisung in Deutschland macht Kraft- und Brennstoffe im Verkehrs- und Gebäudebereich teurer. Gestartet war sie 2021 mit 25 Euro pro Tonne. Durch den diesjährigen Anstieg verteuern sich die Zusatzkosten beim Heizöl um gut drei Cent auf jetzt 17,5 Cent pro Liter. Bei Erdgas fallen dieses Jahr zusätzlich 0,2 Cent pro Kilowattstunde an – insgesamt liegen die CO2-Zusatzkosten hier inzwischen bei 1,2 Cent pro Kilowattstunde.

Die nun wieder gestiegene Abgabe wird seit vergangenem Jahr zwischen Mieter und Vermieter aufgeteilt – je nach energetischem Standard des Gebäudes. Das Stufenmodell zur Kostenaufteilung sieht so aus: Bei Wohnungen mit einer schlechten Energiebilanz und über 52 Kilogramm CO₂-Ausstoß pro Quadratmeter und Jahr sollen Vermieter 95 Prozent und Mieter fünf Prozent der CO₂-Kosten tragen. Das Verhältnis wird für die Vermieter umso günstiger, je besser ihr Gebäude gedämmt ist. Liegt der CO2-Ausstoß sogar unter zwölf Kilo, was in sehr gut gedämmten Wohngebäuden (KfW-Effizienzhaus 55) der Fall ist, müssen die Mieter die CO₂-Abgabe allein zahlen. Sie wird aufgrund des geringen Energieverbrauchs jedoch sehr niedrig sein.

CO₂-Bepreisung auf europäischer Ebene ab 2027

Ab 2027 wird die CO₂-Bepreisung auf die europäische Ebene gehoben. Der ETS 2 (Emission Trading System) sieht vor, dass die Unternehmen, die Heizöl und Erdgas verkaufen, Zertifikate erwerben. Deren Preis richtet sich nach Angebot und Nachfrage. Es wird erwartet, dass deutlich mehr Zertifikate gebraucht werden, als zur Verfügung stehen. Das treibt den Preis in die Höhe. Die Kosten dafür werden an die Verbraucher weitergegeben. Wer in seinem Haus dann noch eine Öl- oder Gasheizung betreibt oder fossile Brennstoffe für seinen Pkw nutzt, muss dann voraussichtlich deutlich mehr zahlen.

Der bisherige Emissionshandel ETS 1 betraf nur den Stromsektor und große Industrieunternehmen. Mit dem ETS 2 tritt nun ein neues EU-Emissionshandelssystem für Gebäude, Verkehr und weitere Sektoren in Kraft. Ziel ist es, klimaschädliches Heizen und fossile Kraftstoffe zu verteuern, um so schneller klimaneutral zu werden. In den Sektoren Gebäude und Straßenverkehr sollen die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 43 Prozent gegenüber 2005 reduziert werden.

Auslaufmodell Gasheizung?

Für Nutzerinnen und Nutzer von Gasheizungen werden die Kosten auch aus einem anderen Grund steigen. Bis Ende 2044 will Deutschland die Erdgasnutzung vollständig aufgeben. Die Alternativen Biogas, synthetisches Erdgas oder Wasserstoff werden knapp und teuer sein, sofern sie überhaupt verfügbar sein sollten. Vom Einbau einer neuen Gas- oder Ölheizung raten Fachleute daher ab.

Auch die Nutzung der Gasnetzinfrastruktur wird zukünftig mehr kosten: Je weniger Menschen einen Gasanschluss benötigen, desto höher werden die Belastungen der einzelnen Haushalte. Durch den Ausbau von Wärmepumpen und Fernwärme wird die Zahl der Haushalte abnehmen, die Gas benötigen.

Sparschwein auf einer Heizung, in der eine Münze reingeworfen wird.
© Shutterstock/Africa Studio

Beispiel unsaniertes 150-Quadratmeter-Haus

Nimmt man das Szenario des Umweltbundesamtes als Maßstab, das weitere Klimaschutzmaßnahmen als die bereits beschlossenen berücksichtigt, sehen die CO2-Zusatzkosten so aus: Die Abgabe steigt im Jahr 2027 auf 80 Euro und kann im Jahr 2040 bei 275 Euro pro Tonne CO2 liegen – pro Jahr kommen also 15 Euro pro Tonne hinzu.

Sollte dieser Preispfad so kommen, bedeutet dies für Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer folgendes: Die Mehrkosten für ein unsaniertes Beispielhaus mit Ölheizung lägen bei knapp 25.000 Euro in den nächsten 16 Jahren. So die Berechnung der Fachleute von Zukunft Altbau. Bei einer Gasheizung im Haus wären es immerhin noch gut 20.000 Euro Zusatzkosten für die Abgabe.

Kosten senken durch energetische Sanierung und erneuerbare Energien

Wärmepumpen und der Anschluss an ein Wärmenetz sind von der CO2-Abgabe nicht betroffen. Die Expertinnen und Experten von Zukunft Altbau raten dazu, frühzeitig mit Hilfe einer Energieberatung zu prüfen, wie Sie Ihr Gebäude auf erneuerbare Energien umstellen und – falls dies notwendig ist – teilweise oder komplett energetisch sanieren können. Wer jetzt seine Heizung tauschen oder die Gebäudehülle besser dämmen will, erhält dafür attraktive Zuschüsse. Beim Heizungstausch sind es bis zu 70 Prozent der Kosten. Fazit: Verbrauchsarme Gebäude, die erneuerbare Energien nutzen, werden immer attraktiver. Denn sie sind nicht von steigenden Gas- und Ölpreisen betroffen.

Kostenfreie, individuelle und unabhängige Beratung im Beratungszentrum der KEK

Nutzen auch Sie noch eine Öl- oder Gasheizung und sind sich unsicher, wie Sie in Zukunft Kosten sparen und auf erneuerbare Energien umsteigen können? Die Energieberaterinnen und Energieberater der KEK helfen Ihnen gerne weiter – kostenfrei und unabhängig. Rufen Sie noch heute unsere Beratungs-Hotline 0721 480 88 250 an oder vereinbaren Sie einen Termin.

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