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Photovoltaik

Erfahren Sie hier, worauf Sie als Unternehmen, Verein oder Organisation bei der Installation einer Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) achten sollten – von den Vorteilen und dem Solarpotenzial Ihres Daches bis hin zu den verfügbaren Fördermöglichkeiten. Mit diesen Informationen können Sie außerdem prüfen, ob Ihr PV-Dienstleister gute Arbeit leistet.

Sonnenenergie nutzen – so profitieren Unternehmen

  • Kostenersparnis:
    Mit einer PV-Anlage produzieren Sie Ihren eigenen Strom. Besonders bei hohem Stromverbrauch kann dies langfristig eine finanzielle Entlastung sein.
  • Zusatzeinkommen:
    Den nicht selbst genutzten Strom können Sie ins Netz einspeisen und erhalten hierfür eine für über 20 Jahre garantierte Vergütung. Wenn Sie Ihren gesamten Strom verkaufen und auf die Eigennutzung verzichten (Volleinspeisung), steigen die Einnahmen je kWh nochmals um bis zu 50%.
  • Unabhängigkeit:
    Wenn Sie einen Teil Ihres Strombedarfs selbst decken, sind Sie weniger von schwankenden Strompreisen abhängig und können Ihre Energiekosten besser planen.
  • Steuerliche Vorteile:
    Einige Banken bieten zinsgünstige Darlehen für nachhaltige Projekte an, die von Unternehmen, Vereinen oder anderen Organisationen umgesetzt werden.
  • Staatliche Förderungen:
    In Karlsruhe gibt es den KlimaBonus als Förderprogramm, sofern Sie die PV-Anlage auf einem Wohngebäude errichten. Alle wichtigen Informationen finden Sie hier.

    Eine Übersicht zu regionalen Förderungen finden Sie hier.

Alles auf einen Blick

Was für eine Photovoltaikanlage eignet sich bei Ihnen?

Es gibt folgende Optionen, die individuell an Ihre Bedürfnisse angepasst werden können:

1. PV-Anlage auf dem Schrägdach

Auf einem Schrägdach gibt es mehrere Varianten: Die PV-Anlage kann klassisch auf den Ziegeln oder als Ersatz der Ziegel (PV-Ziegel) installiert werden. Weiter gibt es die Möglichkeit, dass Module die Ziegel (In-Dach) komplett ersetzen.

2. Flachdach

Auf einem Flachdach werden die Module mit oder ohne Neigung auf einer Unterkonstruktion befestigt. Die Unterkonstruktion wird entweder mit Gewichten belastet oder im Dach befestigt, um die Anlage bei starkem Wind gegen Verrutschen zu sichern.

Tipp: Eine Kombination auf einem bereits bestehenden oder neu angelegten begrünten Dach ist möglich. Weitere Infos unten bei Dachbegrünung- Worauf muss man achten?

3. Fassaden-PV

Die Photovoltaik-Anlagen werden, wie der Name sagt, an der Fassade eines Gebäudes befestigt. Sie können auch zu einer PV-Anlage auf dem Dach ergänzt werden. Der Vorteil einer Fassaden-PV-Anlage liegt darin, dass der Stromertrag im Winter bei geeigneter Ausrichtung deutlich höher sein kann als bei Dach-Anlagen.

4. PV-Anlagen auf Freiflächen

Für ungenutzte Grundstücke eignen sich besonders Freiflächenanlagen. Diese können flexibel ausgerichtet werden. Diese PV-Anlagen können auch in Kombination mit landwirtschaftlichen Nutzflächen verwendet werden. Diese Variante nennt sich Agri-Photovoltaik.

5. Parkplatz-PV

Gerade auf großen Firmenparkplätzen eignen sich solche PV-Anlagen perfekt. Sie sorgen für Verschattung im Sommer, und der erzeugte Strom lässt sich gut für Lade-Infrastruktur verwenden.

Achtung: PV-Pflicht bei Dachsanierung oder Neubau eines Parkplatzes beachten.

Eine sich weit erstreckende Photovoltaik-Anlage auf dem Land.
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Dach gehört nicht dem Unternehmen? Das ist zu beachten.

Sollten Sie die Räumlichkeiten für Ihr Unternehmen gemietet haben und möchten Sie das Dach des Objekts mit einer PV-Anlage ausstatten, dann müssen Sie folgende Punkte mit Ihrer Vermieterin oder ihrem Vermieter klären und vereinbaren:

  • Ist der oder die Vermieter/in mit der Installation einer PV-Anlage einverstanden?
  • Wer kümmert sich um die Installation der PV-Anlage (auch Wartung)?
  • Wer trägt die Kosten für die PV-Anlage?
  • Wer erhält die Einspeisevergütung?
  • Ist die PV-Anlage Teil des Mietvertrags? Wenn nicht, vereinbaren Sie eine vertragliche Regelung zur Nutzung der Dachfläche und des erzeugten PV-Strom.

Wichtige Fragen

Dachbegrünung – Worauf muss man achten?

Eine Dachbegrünung schützt im Sommer vor Hitze im Gebäude. Das Dach ist der Witterung nicht so stark ausgesetzt und hat eine höhere Lebenserwartung. Bei einer Dachbegrünung sollten Sie darauf achten, dass der Abstand zwischen den Modulen so groß ist, dass sie die Begrünung pflegen können. Ebenfalls wichtig ist, dass man die Belastbarkeit des Dachs prüft, speziell wenn die Unterkonstruktion beschwert werden muss.

In Baden-Württemberg ist eine Dachbegrünung unter bestimmten Voraussetzungen sogar Pflicht. Beides wird durch die Stadt Karlsruhe gefördert. Weitere Informationen finden Sie hier.

Entscheidend ist die Ausrichtung des Dachs (bei Schrägdächern), mögliche Verschattung und das Alter des Dachs.

Besonders bei Flachdächern ist es wichtig zu überprüfen, ob das Dach saniert werden sollte. Um die Anlage gegen Verrutschen bei Starkwind zu schützen ist es oft erforderlich, die Unterkonstruktion mit zusätzlichen Gewichten zu belegen. Eine Überprüfung der Belastbarkeit kann über Ihren Dachdecker oder einen Statiker erfolgen.

Es gibt die Möglichkeit durch das Solar-Kataster der LUBW eine erste Einschätzung vorzunehmen, wie viel Strom Sie erzeugen können und welchen Anteil Ihres Strombedarfs Sie damit abdecken können.

Hier direkt zum Solar Kataster.

Eine neue PV-Anlage hat eine Lebenserwartung von mindestens 25 bis 30 Jahren. Die Leistung der Module nimmt hierbei pro Jahr im Mittel um ca. 0,5 Prozent ab. Der Ertrag der Module liegt nach 25 Jahren noch bei über 80% der installierten Leistung.

Die zweite Hauptkomponente einer PV-Anlage, der Wechselrichter, hat eine garantierte Lebensdauer von 10 bis 15 Jahren und muss in 25 Jahren Modullebensdauer also mindestens einmal getauscht werden.

Eine PV-Anlage auf dem Dach benötigt keine Baugenehmigung. Wenn Ihr Gebäude dem Denkmalschutz unterliegt, müssen Sie bei der Denkmalschutzbehörde eine entsprechende Anfrage stellen. Bei Freiflächen-Anlagen können ‒ abhängig von der Größe – eine Baugenehmigung und weitere Genehmigungen (ökologische Gutachten etc.) erforderlich sein.

Generell sollten Sie vor dem Bau einer Anlage eine Netzverträglichkeitsprüfung beim Netzbetreiber anfragen.

Checkliste für Unternehmen

Voraussetzungen des Gebäudes prüfen

  • PV-Potenzial bestimmen, z.B. mit Solar-Kataster der LUBW.
  • Ist das Dach sanierungsbedürftig?
  • Wurde die Statik überprüft?
  • Dachbegrünung gewünscht?
  • Wo können Wechselrichter und ggf. Batteriespeicher platziert werden?

Wirtschaftlichkeit

  • Welchen Energiebedarf hat Ihr Unternehmen?
  • Zu welchen Zeiten fällt der Strombedarf an?
  • Wie kann überschüssiger Strom ggf. andere Energiequellen ersetzen (bspw. Wärmepumpe, Ladeinfrastruktur)?
  • Ist ein Batteriespeicher sinnvoll?

Genehmigungen

  • Anfrage an Netzbetreiber für Anschlusskosten stellen
  • Förderungsmöglichkeiten checken

Ausführung

  • Blitzschutz?
  • Brandschutzvorschriften eingehalten?
  • PV-Pflicht beachtet?

Anmeldung

  • In Markstammdatenregister eintragen
  • EEG-Vergütung beim Netzbetreiber beantragen
Photovoltaik-Anlage mit einem Monteur im Hintergrund
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Lohnt sich ein Batteriespeicher?

VORTEILE

  • Erhöht die Eigenverbrauchsquote:
    Mit einem Stromspeicher können Sie überschüssigen Strom tagsüber speichern und nachts verbrauchen. Da die Einspeisevergütung niedriger ist als der Strompreis, können Sie damit Ihre Energiekosten reduzieren. Die Größe und Leistung des Speichers sind auf die individuellen Bedürfnisse und Verbräuche anzupassen!
  • Weniger Abhängigkeit von schwankenden Strompreisen:
    Wenn Sie einen variablen Stromtarif nutzen können Sie den Speicher in Zeiten hoher Strompreise nutzen, um Energiekosten zu reduzieren. Gleiches gilt für die sogenannte „Lastspitzenkappung“.

NACHTEILE

  • Investitionskosten:
    Ein Batteriespeicher ist teuer. Er erhöht i.d.R. die Amortisationsdauer der PV-Anlage und sollte deshalb nur angeschafft werden, wenn er innerhalb seiner garantierten Lebensdauer von ca. 10 Jahren betriebswirtschaftlich Sinn macht.
  • Platzbedarf und Verluste:
    Der Speicher benötigt Platz und durch die Speicherung gibt es elektrische Verluste, sodass dem Speicher weniger Strom entnommen werden kann als eingespeichert wurde.

Wichtig!

Achten Sie aber bei der Wahl eines Batteriespeichers darauf, die richtige Größe zu verwenden.  Oft bieten die PV-Installateure größere Speicher an als eigentlich benötigt. Sehr gerne beraten wir Sie bei der Auswahl eines Batteriespeichers.

Anschluss ans Netz

Alles was Sie beim Anschluss ans Netz beachten sollten:

Besonderheit bei der Einspeisung von überschüssigem Strom:

Bei PV-Anlagen ab 30 kWp kann der Netzbetreiber  den Anschluss der PV-Anlage verweigern, da an sonnigen Tagen zu viel Strom auf einmal durch die Leitungen fließt, wofür das Netz derzeit noch nicht ausgelegt ist.

Es ist deshalb wichtig bei den Netzbetreibern im Vorhinein zu Fragen, wie viel eingespeist werden kann.

 

Der Netzbetreiber weiß, welche Leitungen zu Ihrem Unternehmen führen und für welche Leistung sie ausgelegt sind. Er kann also einschätzen, ob ein Ausbau des Hausanschlusses oder des umgebenden Netzes nötig ist. Dadurch können aber hohe Kosten entstehen, die z.T. oder ganz von Ihnen zu tragen sind.

Der Netzbetreiber ist verpflichtet zu prüfen, wie das Netz erweitert oder angepasst werden kann, damit der PV-Strom eingespeist werden kann. Wenn das Netz nicht sowieso ausgebaut werden soll, ist er nicht verpflichtet, für das Unternehmen kostenlos auszubauen.

Bei einer sehr großen PV-Anlage kann das Unternehmen einen Zuschuss oder eine Förderung für den Netzanschluss beantragen.

Sie möchten genaueres wissen, lassen Sie sich von uns beraten!

Tipps und Tricks:

Was ist also bei dem Anschluss der PV-Anlage wichtig:

  • Stellen Sie frühzeitig eine Anfrage an den Netzbetreiber.
  • Informieren Sie sich, wer für die Kosten des Netzausbaus aufkommen muss.
  • Gibt es andere Unternehmen in der Nähe, die eine PV-Anlage installieren möchten?
    Dann könnten Sie sich die Kosten ggf. teilen.

Ihr
Kontakt

Porträtfoto von Holger Lang
Holger Lang
Energieberatung
Photovoltaik & Betriebliches Mobilitätsmanagement
0721 – 480 88 13
photovoltaik@kek-karlsruhe.de

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