Wir helfen beim Klimaschutz für:
Einfamilienhaus mit zwei Photovoltaik Anlagen an jeweils zwei nebeneinanderliegenden Dachseiten.
© shutterstock/AlyoshinE

Zweite Photovoltaik-Anlage – sinnvoll?

Wer sich einmal für eine Photovoltaik-Anlage entschieden hat, blickt meist auf gute Erfahrungen zurück. Warum also nicht erweitern, wenn noch Platz vorhanden ist? Eine zweite Photovoltaik-Anlage bietet die Möglichkeit, mehr selbst erzeugten Strom zu verbrauchen. Monika Wilkens, Energieexpertin der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg und der Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur, erklärt, unter welchen Bedingungen eine zweite PV-Anlage sinnvoll ist.

Lohnt sich eine weitere PV-Anlage auf dem Dach eines Einfamilienhauses?

Kommt ein Elektroauto ins Haus oder wird die Beheizung auf eine elektrisch angetriebene Wärmepumpe umgestellt, wird der Strombedarf höher. Das kann für Eigentümerinnen und Eigentümer ein Grund sein, über eine zweite Photovoltaik-Anlage nachzudenken.

Zwar erzeugen beispielsweise Anlagen mit 10 Kilo-Watt-Peak in den meisten Einfamilienhäusern bereits mehr Strom, als im Haus verbraucht wird. „Dennoch ist eine zweite Anlage ein Schritt auf dem Weg zu mehr Autarkie“, sagt Monika Wilkens. Tatsächlich sorgt mehr Photovoltaik dafür, dass auch mehr Strom aus eigener Erzeugung verbraucht werden kann.

Der Anteil des verbrauchten Stroms, der selbst erzeugt wird, kann zudem durch einen Batteriespeicher erhöht werden. In Haushalten ohne Speicher liegt die Eigenerzeugung selten über 35 Prozent des jährlich verbrauchten Stroms. Mit Speicher ist eine Erhöhung auf 60 Prozent durchaus möglich. Eine zweite PV-Anlage kann diese Anteile weiter erhöhen. Die Erweiterung eines bereits vorhandenen Speichers ist meist nicht erforderlich.

Was muss ich beachten?

Der Standort einer weiteren Anlage spielt bei der Entscheidung eine wichtige Rolle. Günstig ist, wenn auf nach Süden orientierten Flächen noch Platz ist. Dort ist der Stromertrag am höchsten. Aber: Auch Anlagen auf Ost- und Westdächern können sinnvoll sein. Bei diesen wird zwar nicht der maximale Jahresertrag wie bei Süddächern erzielt, aber die Verteilung der Stromerzeugung über die Tageszeiten von morgens bis abends ermöglicht einen höheren Anteil selbst verbrauchten Stroms. Sogar auf schwach geneigten Norddächern kann Photovoltaik sinnvoll sein, insbesondere, wenn im Sommer viel Strom benötigt wird. Ungünstig sind Flächen, die ganz oder teilweise verschattet werden, etwa durch Bäume oder benachbarte Gebäude.
Besonders hilfreich bei der Berechnung des Solarpotenzials ist hierbei der Soladachkataster der LUBW.

Zwei Handwerker tragen eine Photovoltaikplatte auf einem Dach, bereit zur Montage neben zwei bereits montierten Platten.
© shutterstock/AHatmaker

Wichtig zu wissen:

Mit einer zusätzlichen Anlage wird auch ein höherer Anteil des erzeugten Stroms ins Netz eingespeist. Der eingespeiste Strom wird zwar mit bis zu 8,11 Cent pro Kilowattstunde (kWh) vergütet, eine selbst erzeugte und verbrauchte Kilowattstunde spart jedoch – je nach individuellem Strompreis – etwa 30 Cent Strombezug ein. Wird anteilig mehr Strom eingespeist als selbst genutzt, ist die Wirtschaftlichkeit der PV-Anlage meist geringer.
Wird der Einspeisepreis bei einer weiteren Anlage geringer?

Die Vergütung für den Strom erfolgt nach den Vorgaben des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Wegen unterschiedlicher Zeitpunkte der Inbetriebnahme können beide PV-Anlagen verschiedene Vergütungssätze haben und der Satz der neuen Anlage kann niedriger ausfallen. Sind beide Anlagen auf demselben Gebäude installiert, kann die Einspeisung von solarem Überschussstrom mit einem gemeinsamen Stromzähler gemessen werden. So wird ein mittlerer Vergütungssatz entsprechend den jeweiligen Anlagenleistungen ermittelt.


Welche Speichergröße ist sinnvoll?

Ein Batteriespeicher ermöglicht es, den tagsüber selbst erzeugten Strom zwischenzuspeichern. Nachts oder in der Dämmerung, wenn die PV-Anlage den Bedarf nicht deckt, kann durch das Entladen des Speichers der erzeugte Strom zeitversetzt bzw. später genutzt werden. Häufig werden jedoch zu große Speicher installiert. Als Richtwert für die Speichergröße empfiehlt Monika Wilkens eine Kilowattstunde Batteriekapazität pro 1.000 Kilowattstunden Jahresstromverbrauch. Das heißt: Für einen Haushalt mit einem Jahresstromverbrauch von 5.000 kWh wäre ein Speicher mit fünf Kilowattstunden Kapazität ein guter Orientierungswert.


Fragen zum Thema Photovoltaik?

Rufen Sie unsere Beratungs-Hotline 0721 480 88 250 an oder vereinbaren Sie einen Termin. Alternativ können Sie auch bei unserem Wegweiser zur eigenen Photovoltaik-Anlage vorbeischauen.

Passende Angebote

  • Beratung: Photovoltaik

    Sie überlegen, Strom selbst zu erzeugen und die Sonnenenergie zu nutzen? Ob Dach eines Einfamilienhauses oder Mehrfamilienhauses – wir beraten Sie unabhängig und zeigen, ob und wie sich Photovoltaik für Ihre Immobilie lohnt.

News

Kristine Simonis hält eine Rede bei der Veranstaltung Rund um Photovoltaik im Mehrfamilienhaus.
Zwei Events, 255 Interessierte – die KEK bringt Photovoltaik und Klimaschutz in Mehrfamilienhäuser und Unternehmen
Im Juli fanden gleich zwei Photovoltaik-Veranstaltungen in einer Woche statt. Die Erste drehte sich um Mehrfamilienhäuser und die Zweite richtete sich speziell an Unternehmen.
Auf dem Bild ist ein Team zu sehen. Ihre Hände berühren sich, sie wollen etwas gemeinsam schaffen.
Netzwerk BürgerEnergie für Region Karlsruhe gegründet
Zum Internationalen Genossenschaftstag am 5. Juli 2025 stellen wir Ihnen das neu gegründete Netzwerk BürgerEnergie in Karlsruhe und der Region vor.
Das Logo von KEK on tour in Grünwinkel ist zu sehen.
KEK on tour in Grünwinkel: Heizungstausch, Photovoltaik und Gebäudesanierung
Aktionswoche „KEK on tour“ in Grünwinkel vom 30. Juni bis 07. Juli mit vielen kostenfreien Angeboten.
Events
Photovoltaik auf Mehrfamilienhäusern – Tipps aus der Praxis
11. November 2025
Energie-Sprechstunde in Wolfartsweier
4. November 2025
Energie-Sprechstunde in Hohenwettersbach
24. Oktober 2025
Sanierungsmobil macht Station bei der Offerta
25. Oktober 2025

News & Events rund um den Klimaschutz

Bleiben Sie mit dem Newsletter der Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur immer auf dem aktuellsten Stand.

Wir helfen beim Klimaschutz für: