Die Stadt Karlsruhe setzt sich aktiv für den Klimaschutz ein. Ein wichtiger Bestandteil des städtischen Klimaschutzkonzeptes ist die nachhaltige Wärmeversorgung im Karlsruher Stadtgebiet. Doch wie kann eine klimafreundliche Alternative zu Gas- oder Ölheizungen aussehen? Hier kommen unter anderem Nahwärmenetze ins Spiel! Die Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur (KEK) hat den Auftrag, Machbarkeitsstudien für eine klimaneutrale Nahwärmeversorgung zu erstellen. Im Rahmen dieser Studien wurden nun erste Gebiete betrachtet, die auf Grundlage des Energieleitplans der Stadt Karlsruhe ein Potenzial für Nahwärmenetze bieten könnten.
Was sind Nahwärmenetze – und welches Potenzial bieten sie?
Ein Nahwärmenetz versorgt mehrere Gebäude mit Wärme aus einer zentralen, umweltfreundlichen Quelle. Das kann z.B. eine große Wärmepumpe, Solarthermie oder Abwärme aus der Industrie sein. Anders als bei der Fernwärme sind Nahwärmenetze deutlich kleiner und die Erzeugungsanlage steht häufig in Sichtweite der Verbraucher. So lässt sich effizient und klimafreundlich heizen – ohne fossile Brennstoffe und mit geringen CO₂-Emissionen.
Machbarkeitsstudien für Nahwärmenetze in Karlsruhe
Im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung wurden zunächst fünf vielversprechende Gebiete ausgewählt, in denen in den letzten Monaten die Machbarkeit von Nahwärmenetzen untersucht wurde. Dabei ging es vor allen Dingen um die folgenden Punkte:
- Ist ein Nahwärmenetz im jeweiligen Gebiet technisch realisierbar?
- Sind klimafreundliche Energiequellen vorhanden oder können diese aufgebaut werden?
- Kann das Nahwärmenetz wirtschaftlich betrieben werden und wenn ja unter welchen Voraussetzungen?
- Wie schneidet das Nahwärmenetz im Vergleich zum Fernwärme-Anschluss oder einer Einzellösung mit Wärmepumpe ab?
Derzeit laufen in folgenden Gebieten Machbarkeitsstudien: Daxlanden, Oberreut, Weiherfeld, Rüppurr-Battstraße und Hagsfeld.
Nahwärmenetze – Eine Gemeinschaftsaufgabe
An den Machbarkeitsstudien für Nahwärmenetze im Karlsruher Stadtgebiet sind viele verschiedene Akteure beteiligt:
- Umweltamt der Stadt Karlsruhe (Auftraggeber)
- Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur (Koordination und Vernetzung)
- Stadtwerke Karlsruhe und Stadtwerke Netzservice (Informationsgeber und Kooperationspartner)
- Bürgervereine, Wohnbaugesellschaften (Kooperationspartner)
- BIT Ingenieure AG, Freiburger Akademie Beratungsdienstleistungen GmbH & Co. KG, UBP-consulting GmbH & Co. KG, (beauftragtes Konsortium zur Durchführung der Machbarkeitsstudien)
- LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (Informationsgeber)
- Außerdem sind neben dem Umweltamt weitere städtische Ämter beteiligt, die die Machbarkeitsstudien mit wertvollen Informationen unterstützen (z.B. Denkmalschutz, Forstamt, Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft, Liegenschaftsamt, untere Wasserschutzbehörde, …)
Die Rolle der KEK
Die KEK koordiniert, begleitet und überprüft den Arbeitsprozess und die Ergebnisse aus den Machbarkeitsstudien. Außerdem sorgt die KEK für den Informationsfluss zu den beteiligten Stellen und Steuerungsgruppen.
Was kommt als Nächstes?
Sobald die Untersuchungen abgeschlossen sind und die Berichte erstellt wurden, wird die Stadt Karlsruhe mit Unterstützung der KEK die Ergebnisse bewerten. Im weiteren Verlauf können die Ergebnisse der Öffentlichkeit präsentiert werden. Die Machbarkeitsstudien werden außerdem Thema beim nächsten Klimaforum der Stadt Karlsruhe sein.
Save the date: Klimaforum der Stadt Karlsruhe am 05.11.2025.
Weitere Informationen zum Energieleitplan der Stadt Karlsruhe finden Sie hier.