Stromsparen im eigenen Haushalt: KEK-Beraterinnen Michaela Wingerter und Monika Wilkens im Interview mit BNN-Redakteurin Erika Becker / BNN-Artikel vom 29.10.2021
Stromsparen gewinnt in Zeiten hoher Preise wieder an Bedeutung. 100 bis 120 Euro kann im Schnitt pro Jahr sparen, wer den Rat der Verbraucherschützer beherzigt.
Wie bringen Sie Ihr Nudelwasser zum Kochen? Mit kaltem Wasser im Topf ohne Deckel? Und wie viele elektronische Geräte stehen bei Ihnen im Wohnzimmer auf Stand-by?
Wer einmal seinen Blick fürs Stromsparen geschärft hat, der wird nicht mehr auf den Topfdeckel und die abschaltbare Steckerleiste für TV und Co verzichten wollen. Und beim Nudelwasser nach Möglichkeit auch erst den Wasserkocher nehmen.
Denn es sind viele kleine Dinge wie diese, die sich auf der Rechnung summieren, die in diesem Jahr angesichts der steigenden Strompreise noch weniger Freude als gewöhnlich auslösen dürfte.
Tipps der Expertin: So spart man Strom im Haushalt – insbesondere in Karlsruhe
Michaela Wingerter kennt eine Menge dieser Tricks und Tipps. Sie macht in Karlsruher Haushalten Stromchecks vor allem bei einkommensschwachen Haushalten, die jede Preiserhöhung noch viel deutlicher spüren.
Die Mitarbeiterin der Energie- und Klimaschutzagentur schaut sich erst die Stromrechnung und dann die Wohnung an, verteilt Strommessgeräte. Und stößt schließlich immer wieder auf die drei gleichen „dicken Brocken“: Kühl- und Gefrierschränke, Wäschetrockner und Wasserboiler.
In Karlsruhe haben wir sehr kalkhaltiges Wasser. Die Ablagerungen führen dann dazu, dass es länger dauert, bis sich das Wasser in den Boilern erwärmt“, berichtet sie. Entkalken lautet das Gebot der Stunde. Für Durchlauferhitzer, die rund um die Uhr das Wasser auf 60 Grad heizen, empfiehlt sie Zeitschaltuhren.
Kühlschrank und Trockner als Stromfresser – worauf man hier achten kann
Alte Kühl- und Gefrierschränke bringen locker im Schnitt 400 bis 600 Kilowattstunden mehr pro Jahr auf den Zähler, in einem Fall hat Wingerter sogar 1.000 kWh zu viel entdeckt. Macht bei rund 32 Cent immerhin 320 Euro im Jahr aus. Ein neuer Kühlschrank rechnet sich da schnell. Wingerter hilft auch beim Tausch der Geräte bei denen, die das Geld dafür nicht flüssig haben […]
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Foto: KEK
Am Wochenende haben 20 Ehrenamtliche ihre Ausbildung zum*r BürgerSolarBerater*in begonnen. Das Pilotprojekt soll den PV-Ausbau in Karlsruhe beschleunigen und die Fachbetriebe entlasten
20 Ehrenamtliche beginnen Ausbildung zum*r BürgerSolarBerater*in
Die Stadt Karlsruhe nimmt als eine von drei Kommunen bundesweit an der Pilotphase zur Ausbildung von BürgerSolarBerater*innen (BSB) teil. Bei der BürgerSolarBeratung werden Karlsruher Bürger*innen von erfahrenen Fachleuten des Vereins MetropolSolar und der KEK geschult. Die KEK begleitet das Pilotprojekt, für das sich 20 engagierte Karlsruher*innen angemeldet haben.
Die Ausbildung beginnt Mitte Oktober und soll zum Jahresende abgeschlossen sein. Anschließend werden die Ehrenamtlichen selbst aktiv und beraten Bürger*innen bei der Planung ihrer Photovoltaikanlage. Sie beantworten Fragen, geben Tipps, teilen ihre Erfahrungen – und wollen so für Solarenergie begeistern und deren Ausbau in Karlsruhe vorantreiben.
Die BürgerSolarBeratung ist ein Baustein der Solaroffensive der Stadt und wurde durch den Wattbewerb und den Verein MetropolSolar initiiert. Finanziert wird die Ausbildung über das Karlsruher Klimaschutzkonzept.
Pilotprojekt soll PV-Ausbau in Karlsruhe beschleunigen und Solarteure entlasten
Karlsruhes Umweltbürgermeisterin Bettina Lisbach dankt den 20 Ehrenamtlichen, die sich in dem Projekt engagieren: „Viele Karlsruher und Karlsruherinnen haben Interesse an einer Solaranlage auf dem eigenen Dach, scheuen aber den damit verbundenen organisatorischen Aufwand. Ich bin mir sicher, dass das Konzept der BürgerSolarBeratung auch in Karlsruhe positive Impulse für den Photovoltaik-Ausbau bringt.“
Denn geeignete Dächer gibt es in Karlsruhe genug und auch die Nachfrage nach PV-Anlagen stieg zuletzt wieder an. Nadelöhr sind zurzeit oft die Handwerksbetriebe, die teilweise über Monate ausgebucht sind. Die BürgerSolarBeratung könnte die Fachbetriebe künftig bei der Erstberatung entlasten. „Denn mit Unterstützung der BürgerSolarBerater*innen haben Interessierte bereits ihre ersten Hausaufgaben gemacht, bevor sie bei den Handwerksbetrieben Angebote einholen“, sagt Dirk Vogeley, Geschäftsführer der KEK. „So haben die Betriebe mehr Zeit für Planung und Bau der Anlagen.“
Ehrenamtliche ergänzen Beratungsangebot der KEK
Die Ehrenamtlichen begleiten interessierte Bürger*innen Schritt für Schritt auf dem Weg zur eigenen Solaranlage und werden ab Januar 2022 das bestehende Angebot der KEK ergänzen. PV-Beraterin Karina Romanowski von der KEK wird die BürgerSolarBerater*innen insbesondere beim praktischen Teil der Ausbildung unterstützen und freut sich bereits „auf die Zusammenarbeit und natürlich über die Verstärkung“.
Im Beratungszentrum Klima Energie Mobilität der KEK bietet Romanowski kostenfreie und neutrale Erstberatungen für Bürger*innen an. Sie informiert beispielsweise bei Fragen zur Eignung des Gebäudes, zur Stromspeicherung und zu Förderprogrammen und unterstützt bei der Planung.
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Unser Praktikant Leon, der uns in den letzten drei Monaten tatkräftig unterstützt hat, hatte heute seinen letzten Tag. Wie er die Zeit bei der KEK erlebt hat, hat er in einem kurzen Erfahrungsbericht zusammengefasst


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Wir freuen uns über Initiativbewerbungen von Studierenden ab dem 4. Semester
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Positive Resonanz der Bürger*innen bei der Auftaktveranstaltung für das EnergieQuartier Hohenwettersbach am 30. September in der Lustgartenhalle
Am vergangenen Donnerstag fand die Auftaktveranstaltung für das siebte EnergieQuartier der KEK in der Lustgartenhalle in Hohenwettersbach statt. Knapp interessierte 40 Bürger*innen waren zum Startschuss für das 7. EnergieQuartier vor Ort, um sich über das Projekt und die Angebote der KEK zu informieren. „Wir sind dazu da, um die klimasensible Quartiersentwicklung in den nächsten drei Jahren zu begleiten und um Ihnen die möglichen Förderungen von Bund, Land und Stadt verständlich zu machen“, erläuterte Dr. Bernd Gewiese den Besucher*innen. Er ist Teil des Quartier-Teams und bei der KEK für das Sanierungsmanagement und die Gebäudeenergieberatung zuständig. Gemeinsam mit seinen Kolleg*innen wird er ein Konzept entwickeln, wie Hohenwettersbach sich zum klimaneutralen Quartier entwickeln kann. Um klimaneutral zu werden, ist eine Steigerung der Sanierungsrate und der Ausbau der erneuerbaren Energien unabdingbar.
Wie das in der Praxis umgesetzt werden kann, zeigte der Hohenwettersbacher Holger Baumhof am Beispiel seines energetisch sanierten Eigenheims aus den 50er Jahren. Er wollte „etwas Nachhaltiges, Sauberes“ für sein Haus und entschied sich für eine Wärmepumpe. Welche Lösung die beste ist, hängt aber immer von den Voraussetzungen des jeweiligen Gebäudes und seiner Eigentümer ab. Deshalb bietet die KEK in den EnergieQuartieren und im KEK-Beratungszentrum Klima Energie Mobilität kostenfrei neutrale, unabhängige Beratungen für private Eigentümer*innen an. Auch der Arbeitskreis „Klimaneutrales Hohenwettersbach“ hilft Interessierten gerne vor Ort weiter.
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